Wer steckt hinter Emmys Gardinenstübchen
Von Österreich in die Bergstadt - Nadel und Faden hatte Emmy Schlegl immer dabei!
Im Jahre 2005 konnte Emmy Schlegl aus Auerbach auf 20 Jahre Selbstständigkeit zurückblicken. Die gebürtige Österreicherin hat 1985 als Schneiderin in Auerbach ein Gewerbe angemeldet und seither ihren Kundenkreis ständig vergrößert. Übte sie ihren Beruf zunächst noch zuhause aus, zog sie 1987 in die ersten Geschäftsräume in der Kirchstraße um. Später reichten die Räumlichkeiten nicht aus und die Schneiderwerkstatt zog ein paar Häuser weiter in die Stromerstraße 1 in Auerbach, dann 1997 in die Hausnummer drei.
Geboren in Lienz in Osttirol begann sie in Gloggnitz in Niederösterreich 1964 die Ausbildung zur Schneiderin. Nach der Lehre suchte Emmy Arbeit und fand über ein paar Umwege Arbeit in der Schreglmann`schen Gastwirtschaft "Auerbachs Keller" in Auerbach. Ein Onkel aus Kärnten hatte Freunde in der Bergstadt und so kam die Beziehung zustande. Nachdem 1971 die zweite Tochter Karin geboren worden war, folgten sieben Jahre als Hausfrau und Mutter. Nach der Trennung von ihrem ersten Ehemann verdingte sich die junge Frau als Vorarbeiterin bei der dahmaligen Firma Trimoda, die ihren Sitz im heutigen Arzthaus am Grünhof hatte. Nach dem Konkurs der Firma arbeitete die damals 58-jährige zunächst als Reinemachefrau in der Maxhütte, später als Schneiderin.

Während dieser Zeit lernte sie auch ihren zweiten Ehemann Gerhard Schregl kennen, der sie bei ihrem Schritt sich selbstständig zu machen unterstützte.
"Mach nur meine Gute, hat er zu mir gesagt", erinnerte sich Emmy Schlegl. Schon bald hatte sich die Schneiderin einen Namen mit dem Nähen von Gardinen gemacht. Auch die passende Auswahl an Stoffen und Zubehör gehörte im Laufe der Zeit zum Sortiment.
Heute hat das Nähstübchen eine große Auswahl an Gardinen und Übervorhängen von mordern bis klassisch zu bieten. Auch Kurzwaren, wie Knöpfe, Reißverschlüsse und das notwendige Werkzeug für das Schneidern kann man bei Emmys Gardinenstübchen erstehen. Inzwischen sind auch ihre Töchter Germaine und Karin mit ins Geschäft eingestiegen. Während Germaine mit ihrer Mutter nähte, kümmerte sich die vier Jahre jüngere Karin vor allem um das Büro und sorgte für die nötigen Aufträge. Aber nicht nur Gardinennähen gehört zum Angebot des Stoffgeschäfts, auch Änderungen an Kleidung oder Reparaturen kann der Kunde hier bekommen. "Ich habe schon immer am Nähen sehr viel Spaß gehabt", erzählte Emmy Schlegl und gab zu, dass sie viel lieber hinter der Nähmaschine saß, als hinter dem Verkaufstresen zu stehen. Dies überlies sie immer öfter ihren Töchtern. Die kümmern sich auch um das ansprehende Ambiente des hellen und freundlichen Ladens.
Mittlerweile kann man dort neben den Stoffen für Vorhänge und Polsterungen und den kleinen Accessoires für die Fensterkleider auch kuschelige italienische Decken und Bettwäsche sowie Kissen kaufen. Je nach Mode werden auch die neuesten Fensterdekorationen im Laden präsentiert. Während seit einigen Jahren die Farben Terrakotta und Rot vorherrschend waren, kündig sich mit hellgrünen Tönen und duftigen Stoffen wieder eine neue Stilrichtung an.